Die Zunge als Spiegel des Körpers

Hellrosa und von einem dünnen, weiß schimmernden Belag überzogen sollte unsere Zunge sein. Die Zunge als Spiegel des Körpers und des Menschen!
Durch die Betrachtung der Zunge werden in der Traditionell Chinesischen Medizin (TCM) Eindrücke über körperliche Verfassung des Menschen gewonnen.
Die Zungendiagnostik entwickelte sich über mehrere tausend Jahre in China auf der Grundlage von Erfahrungen, im Gegensatz zur westlichen Medizin, wo wissenschaftlich und experimentell untersucht wird. In China heißt es, ein guter Arzt gewinnt durch aufmerksame Beobachtung wichtige Hinweise über den Gesundheitszustand des Patienten. Charakteristisch für die TCM ist, dass eine Erkrankung, für deren Therapie die westliche Schulmedizin meist nur eine Möglichkeit kennt, je nach Art der Disharmonie bei jedem Menschen diese anders behandelt wird. Die Therapie wirkt dabei nicht ausschließlich auf ein Organ, sondern auf den gesamten Organismus.

Veränderungen der Zunge richtig deuten

Der beste Zeitpunkt für die regelmäßige Selbstkontrolle der Zunge ist direkt morgens nach dem Aufstehen.

Farbe:
Ein blasser Zungenkörper kann auf einen Blut- oder Eisenmangel hinweisen.
Ist er dunkelrot deutet das auf Hitze oder Yin-Mangel hin; blau auf Kälte, Yang-Mangel oder Stagnation …

Beschaffenheit:
Ein geschwollener Zungenkörper mit Zahnabdrücken deutet auf die Milz hin; Risse in der Zunge auf eine geschwächte Lebenskraft (wenn diese nicht angeboren sind), eine zittrige Zunge auf einen Qi-Mangel…

Zungenbelag:
Je dicker der Belag, um so stärker ist der pathogene Faktor für Hitze, Schleim, Feuchtigkeit oder Wind aus Sicht der TCM. Auch die Farbe (gelb, grau, weiß, schwarz) gibt darüber Aufschluss.

Feuchtigkeit der Zunge:
Die Befeuchtung des Körpers und ausreichend gesunde Körperflüssigkeit spiegelt sich in einem feuchten Zungenkörper wieder. Zuviel oder zu wenig Feuchtigkeit, oder auch Schleim auf der Zunge, sind Indizien für eine Disharmonie der Körperflüssigkeiten.
In der TCM fließt die Zungendiagnostik mit weiteren Untersuchungsmethoden in die Anamnese, des erfahrenen Therapeuten mit ein.
Diese bietet die Grundlage für die jeweilige Behandlungsmethode.