Das gesunde Fasten dient weltweit seit Jahrhunderten den Menschen als Methode zur
Reinigung des Körpers und Geistes.
Als Form einer geistigen Übung und seelischen Reinigung wurde das Fasten besonders in
den Klöstern gepflegt. In vielen verschiedenen Ländern, Kulturen und Glaubensrichtungen
fasten die Menschen in festen Ritualen.
Am Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Fasten als therapeutisches
Behandlungsverfahren wiederentdeckt und fand große Beachtung durch das Buch
„Heilfasten“ von Otto Buchinger, einem ehemaligen Marinearzt. Buchinger berichtete in
seinem Buch über seine eigenen Erfahrungen mit dem „königlichen Heilweg“ des Fastens,
nachdem er durch zwei lange Fastenkuren seine volle Gesundheit wiedererlangt hatte.
Fasten ist ein freiwilliger Verzicht auf Nahrungs- und Genussmittel für eine begrenzte Zeit.
Heilfasten unterscheidet sich wesentlich von einer Diät, bei der eine Abnahme des
Körpergewichts angestrebt wird. Von 5 Tagen bis zu 5 Wochen lang kann eine Fastenkur
andauern, wobei Anfänger nicht über eine Woche fasten sollten.
Eine bessere Alternative zur Diät ist der neue Trend der Ernährungsmedizin, das Teil- oder
Intervallfasten. Dies ist eine Methode, um gesund abzunehmen oder das Körpergewicht zu
halten. Intervallfasten lässt sich gut in den schnelllebigen Alltag vieler Menschen
integrieren und wäre die geeignetere Form der Gewichtsreduktion nach einer „richtigen
Fastenkur“. Studien haben gezeigt, dass Intervallfasten zudem offenbar vor Diabetes -Typ
2 schützen kann.
Es trainiert den Stoffwechsel. Wenn der Körper nicht verdauen muss, können wichtige
Zellreinigungsprozesse besser ablaufen. Fasten fördert sozusagen die körpereigene
Müllabfuhr und stärkt so die Immunabwehr.
Zu dem körperlichen Prozess gesellt sich überdies ein psychologischer Faktor hinzu. Die
Erfahrung, nicht ständig essen zu müssen, bringt den Geist beim Thema Essen zur Ruhe.
Es entsteht mehr Zeit im Alltag für die Nahrungszubereitung und die Wahl der
Nahrungsmittel.
Was passiert beim Fasten im Körper?
Einfach erklärt durchläuft der Stoffwechsel in der Hungerzeit ohne Nahrungszufuhr, eine
Umstellung und Entwässerung, daher ist die vermehrte Flüssigkeitsaufnahme beim Fasten
ein höchstes Gebot.
Der menschliche Stoffwechsel verbrennt am ersten Fastentag vermehrt Zucker und wechselt dann am zweiten Tag in die Eiweiß- sowie Fettverbrennung.
Außerdem bildet der Körper vermehrt das Glückshormon Serotonin und die Konzentration des Stresshormons Kortisol wird reduziert. Nach etwa drei Tagen stellt sich daher oft das sogenannte Fastenhoch ein.
Die Speicherfettverbrennung ist erst ab dem vierten Tag im Fokus der Stoffwechselverbrennung und dient dem Körper für weitere Fasttage als Hauptenergielieferant.
Ablauf einer Fastenkur
Entlastungsphase / Umstellungsphase
Entschlackungsphase
Fastenbrechen
Entlastungsphase / Umstellungsphase
Zwei Tage Vorbereitung mit allmählicher Umstellung der Nahrungsaufnahme.
Die Ernährung wird allmählich umgestellt, von zu viel und zu reichlich, auf gesund und leicht. Gemüse und Getreide ohne tierische Produkte wie Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte. Alkohol, Nikotin, Kaffee, Süßspeisen und Knabberkram sind Tabu. Die Aufnahme von 2 bis 3 Liter Flüssigkeit am Tag braucht der Körper für die Vorbereitung auf das Fasten. Das kann Wasser, Tee, Brühe oder ungesüßter Saft sein.
Entlastungsphase bedeutet auch den Geist von Stress, Terminen und Verpflichtungen zu entlasten.
Eine stressfreie Umgebung bildet von Anfang bis Ende den Rahmen einer Fastenkur.
Die erste Phase ist eine Umstellung für den Körper. Die ungewohnt veränderte Lebensweise fühlt sich verunsichernd an. Schwächegefühle, Stimmungsschwankungen, erhöhtes Kälteempfinden und Kopfschmerzen können anfangs auftreten. Auch Körper oder Mundgeruch werden deutlicher. Diese Beschwerden verschwinden jedoch nach der Umstellungsphase zumeist wieder.
Entschlackungsphase
Der Verzicht auf feste Nahrung
Nun gehört die herkömmliche Nahrungsaufnahme über feste Speisen der Vergangenheit
an. Der Tagesbedarf an Nährstoffen wird nur noch durch Flüssigkeiten gedeckt. Zudem
kann der Magen-Darm-Trakt in den ersten Tagen mithilfe von Glaubersalz oder Einläufen
geleert werden.
Dank der hohen Flüssigkeitszufuhr während des Fastens werden Fetteinlagerungen gelöst
und Schlacke ausgeschieden.
Geeignete Flüssigkeiten:
- Wasser
- Obstsäfte
- Gemüsesäfte
- Brühen
- Früchtetees
Unterstützende Maßnahmen wie Bewegung, Entspannungspausen und frische Luft sollte
fest eingeplant sein und die freie Besinnungszeit beim Fasten begleiten.
Fastenbrechen
Zurück zur Normalität
Beim Fastenbrechen, der dritten Phase beim Fasten, soll der Körper schließlich wieder an die Nahrungsaufnahme herangeführt werden.
Die Ernährung startet langsam und genussvoll. Traditionell wird mit einem Apfel zum Mittag das Fastenbrechen eingeläutet. Die Anzahl der Aufbautage orientiert am besten an der Fastendauer. So folgen beispielsweise auf acht Fastentage vier Aufbautage, an denen die Kalorienzufuhr langsam von rund 800 Kalorien auf 1600 Kalorien pro Tag gesteigert wird.
Der Organismus hat während der Fastenzeit die Produktion der Verdauungssäfte eingestellt. Diese sind jedoch essenziell, um die Nahrungsaufnahme im Anschluss an das Fasten wieder zu normalisieren. Aus diesem Grund sollte der Körper mit leichten, fettarmen Speisen versorgt werden, sonst können Magenkrämpfe und Kreislaufprobleme auftreten.
Warum Fasten dem Geist guttut
Das Fasten schärft das Bewusstsein für die körpereigene Lebensenergie, unabhängig von der Nahrungsaufnahme. Die Erfahrung beim Verzicht auf feste Mahlzeiten ist nicht von Mangel oder Hunger geprägt. Vielmehr ist es eine Auszeit, die mehr Raum für Selbstwert eröffnet. Eine Zeit soll die Selbstheilungskräfte aktivieren und das Selbstvertrauen steigern. Stress kann abgebaut werden, Glückshormone werden ausgeschüttet und unterstützen die Neurogenese. Es entsteht mehr Aufmerksamkeit für Dinge, die uns guttun.
Was ist zu beachten?
Wer noch nie gefastet hat, sollte es beim ersten Mal besser unter erfahrener Anleitung
ausprobieren. Idealerweise nimmt man an einer angeleiteten Fastenkur teil, mit
fachkundiger Betreuung für das Wohlbefinden. Dabei sollte ein festgelegter Zeitraum mit
detailliertem Fastenplan und einem gesunden Rahmenprogramm den angenehmen
Tagesablauf gestalten. Auch die richtige Nahrungsaufnahme sowie Flüssigkeitszufuhr in
den verschiedenen Phasen sind wichtig. Auf vieles kann unter der Leitung eines Experten
sicher und kontinuierlich geachtet werden. Es erleichtert die ungewohnte Situation und
ermöglicht ein optimales Erlebnis während der ersten Fastenkur.
Das einfache Fasten
Es gibt zahlreiche weitere Möglichkeiten, in der Ernährung oder auch in anderen
Lebensbereichen bewussten Verzicht zu praktizieren. Aus der Forschung wissen wir:
Verzicht wirkt wohltuend auf Körper und Geist und steigert das Vertrauen in unsere
Selbstwirksamkeit.
Weitere gesunde Empfehlungen sind zum Beispiel:
- Verzicht auf Süßigkeiten
- Verzicht auf jegliche Form von zuckerhaltiger Nahrung
- Verzicht auf Kaffee
- Verzicht auf Medien / Medienfasten / Digital Detox: einfach mal einzelne Tage oder sogar eine Woche auf Smartphone, Social Media, Fernsehen, ständige Erreichbarkeit verzichten
- Verzicht auf Alkohol
- Verzicht auf Zigaretten
- Verzicht auf Fleisch oder generell tierische Produkte
- Konsum fasten: Verzicht auf den Kauf von nicht notwendigen Konsumgütern (Mode, Elektronik, Medien, Spielzeug etc.)
- Plastikmüll und Verpackungen
- Bequemlichkeiten, wie unnötiges Autofahren, Rolltreppen und Fahrstuhlbenutzung …
Der nächste Schritt
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